Neophyten in den Walliser Alpen
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die nach 1500 eingebracht wurden und wildlebend etabliert sind. Dazu gehören unter anderen die beliebten Gartenpflanzen wie der Essigbaum, der Sommerflieder oder der Kirschlorbeer. Invasive Arten breiten sich so rasch aus, dass sie andere, für den betreffenden Lebensraum charakteristische einheimischen Arten, verdrängen, was zu einem Rückgang der Biodiversität führen kann.
Invasive Neophyten besiedeln bevorzugt frisch angelegte Böschungen, Bodendepots und andere Rohböden. Auch Bahntrassen und -dämme gehören zu den betroffenen Flächen. So können stark wuchernde Arten Infrastrukturen beeinträchtigen und zu hohen Unterhaltskosten führen.
Ecosens unterstützen die Transports de Martigny et Régions SA (TMR) bei der Bekämpfung der Neophyten auf den Streckennetzen des Mont-Blanc-Expresses und des St. Bernard Expresses. Auf einer Begehung der beiden Bahnstrecken (~ 45 km) werden die Vorkommen identifiziert und georeferenziert erfasst. Die Daten können in einem zukünftigen Kataster bewirtschaftet werden. Ecosens zeigt in einem massgeschneiderten Aktionsplan auf, wie die Neophyten im Rahmen des Unterhalts bekämpft werden können und schult die Mitarbeitenden der TMR über das Vorgehen und den fachgerechten Umgang mit den Neophyten.
Zu den Personen:
Daniel Sabathy
Ressortleiter Umweltplanung
Dipl. natw. ETH (Biologie)
Thiago Biolley
Projektleiter Gebäudeschadstoffe
BSc Umwelt- und Erdwissenschaft, Uni Genf